zurück

Peter Walpot
1518 – 1578
Vorsteher der Hutterer
Peter Walpot wurde um 1518 in diesem Haus geboren. Seine Familie genoss großes Ansehen, zwei Vorfahren waren Bürgermeister. Als 8jähriger erlebte er die Verbrennung des Schweizer Täuferpioniers Jörg Blaurock auf dem Scheiterhaufen. Peter wurde Tuchscherer und schloss sich später mit seiner Frau Margaret Egger (Gredel) den in Tirol blutig verfolgten Hutterern an. 1540 flohen beide ins sicherere Mähren, wo er 1542 zum „Diener des Wortes“ (d.h. Prediger) und 1565 zum Gesamtvorsteher gewählt wurde. Als außergewöhnliche Persönlichkeit prägte er die „Goldene Zeit“ der etwa 30.000 gütergemeinschaftlich in ca. 100 „Haushaben“ lebenden Hutterer. Von ihm sind zahlreiche bedeutsame Briefe, dogmatische und pädagogische Schriften sowie Lieder überliefert. Peter entwickelte ein eigenständiges, zukunftsweisendes Schulsystem und initiierte das Große Geschichtbuch. Handwerk und Landwirtschaft wurden systematisiert. Er starb am 30.01.1578 in Pribitz / Mähren – heute Přibice / Tschechien.
Die Hutterer sind eine christliche Kirche, die sich im frühen 16. Jhd. während der Reformation aus der Täuferbewegung in Tirol bildete. Immer wieder blutig verfolgt, flohen sie zunächst nach Mähren / Tschechien. Später mussten sie über die Slowakei, Rumänien und die Ukraine in die USA und nach Kanada auswandern. Dort leben heute mehr als 50.000 Nachfahren auf etwa 100 gütergemeinschaftlich geführten Höfen. Sie sprechen nach wie vor Huttrisch, einen tirolerisch-kärntner Dialekt.
Selig, die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben. Bibel Matt. 5,5


